Citroen Dyane: Die bessere Ente?

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Bei Klassikern aus dem Hause Citroen kommt einem zu allererst der 2CV, die Ente in den Sinn. Dann die göttliche DS und ihr hinreissendes Cabriolet von Chapron, Gangsterlimousine und wenns ganz exklusiv sein soll der SM. Die Dyane, „ein gerade geklopfter 2CV“ (Copyright Kabarettist und Schauspieler Roland Düringer), geht irgendwie unter.

Woran liegt es, das die Ente das Liebkind aller ist, auf der selben Stufe mit Käfer, Renault 4, Cinquecento und Mini steht, während die vermeintlich bessere Ente, die Dyane ein Schattendasein fristet?

 

 

Die Dyane sollte ursprünglich die Lücke zwischen der spartanischen Ente und dem Ami 6 in Citroens Modellportfolio schliessen. Wie bei ihren verwandten Modellen, ruht die Stahlblechkarosserie auf einem Plattformrahmen, wie auch die Ente war auch die Dyane ein wesentlicher Beitrag zur preiswerten Motorisierung der Bevölkerung ohne Schnick-Schnack. Zweizylinder-Boxermotoren zwischen 18 und 32PS Leistung sorgten für gemächliches Vorankommen. 

Während die Ente mit ihren Rundscheinwerfern und üppigen Rundungen das Kindchenschema und somit den Liebhaben-Instinkt weckt, guckt die Dyane deutlich strenger mit mehr Ecken und Kanten in die Welt. Auch wenn sie vieles besser kann als die Ente, man denke nur an die große praktische Hecklappe, mehr Platz im Innenraum, Schiebefenster statt der rustikalen Klappfenster der Ente und die größere Frontscheibe für mehr Sicht. Sonst aber erfüllt die Dyane aber die selben Anforderungen, die auch der Ente in das Lastenheft geschrieben wurden: Sie konnte genauso zwei Bauern in Gummistiefeln, einen Sack Kartoffeln und Wein auf schlechten Wegen transportieren, ohne das dabei ein Korb Eier auf der Rückbank keinen Schaden nahm.  

Zwischen 1967 und 1983 wurden 1,4 Millionen Exemplare der Dyane hergestellt, vom Kastenwagen-Derivat Acadiane immerhin 253.000. Lizenzbauten gab es im Iran von SAIPA und im ehemaligen Jugoslawien von Tomos. Die Ente überlebte somit ihren geheimen Nachfolger um drei Jahre.

Das gezeigte Exemplar dürfte höchstwahrscheinlich ein jugoslawischer Lizenzbau sein, im Süden der Steiermark sieht man immer wieder klassische Grenzgänger aus dem benachbarten Slowenien unsere Straßen bereichern.

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