Motore Italiano 2019

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Ist es die nostalgische Verklärung oder werde ich langsam alt? Denn wie sonst ist es zu erklären, das beim Anblick von gut gereiften Fiat Unos und ins besonders der nachgewürzten Version Turbo i.e. ganz liebevolle Gefühle aufsteigen? Ein 86er Uno 50 S und ein 90er Uno Turbo i.e. standen am Beginn meiner Automobilen Laufbahn. Sehe ich heute diese beiden Uno-Generationen, steigt ein unbändiges Will-haben-Gefühl in mir auf. Vielleicht sollte ich einfach mal einen der beiden wieder er-fahren, um dann festzustellen, das sie vielleicht eh nicht so gut waren, wie es mir aktuell meine Erinnerung suggerieren will.

 

Uno Turbo i.e.

 

Aber um zum Punkt zu kommen: Wenn einem schon von weitem ein Lancia 037 Stradale beim Eingang des Treffens anfunkelt, was kann an so einem Tag noch schiefgehen? Einer der Helden meiner Kindheit – laut, brutal und quer getrieben – so habe ich das Rallye-Tier in bester Erinnerung. Die leicht zivilisierte Straßenversion in 200 facher Ausführung war nötig, um den rein für den Rallyesport konzipierten Racer homologieren zu können. Dabei war er 1983 eigentlich chancenlos im Konzert der Großen. Audi hatte den Quattro am Start, Peugeot den 205 T16, da hatte Lancia mit dem Nachfolger des Stratos eigentlich das nachsehen mit seinem Hecktriebler. Wären nicht Ausnahmetalente wie Walter Röhrl oder Markku Alen am Steuer gesessen, wäre es nichts geworden mit dem Markenweltmeistertitel im Jahre 1983. Dem letzten Titel eines heckgetriebenen Fahrzeuges in der Rallye Weltmeisterschaft. Um zu fühlen, wie das klingt, sollte man sich dieses Video zu Gemüte führen.

 

Lancia 037 Stradale

 

Also erst mal den Sabber vom Mund wegwischen, weiter gehts mit den anderen Perlen des Motore Italiano. Ein Treffen, das bereits zum siebenten Mal für ganz viel Amore sorgt. Ist mal nur ein bißchen ein Petrolhead, hat man auch eine Liebe zu italienischen Fahrzeugen. Form und Klang sind nur zwei der Dinge, die einen sofort in ihren Bann ziehen, dazu viel Historie und kleine Dramen.

 

Italienische Lebensfreude

 

Dieses Mal hatte ich zwar auch ein Loskauf Verbot, aber wer kann dem Hauptpreis, einem rostfreien Fiat Croma der zweiten Serie schon widerstehen? So wurden ein paar Münzen in Lose und einen Cappuccino investiert. Beim Flanieren über das Treffen trifft man Freunde und Bekannte (Danke Gerhard für die Erfrischung!) tratscht und tauscht sich aus, knipst ein paar Fotos und freut sich über die Prachtstücke italienischer Automobilbaukunst.

 

Fiat 130 Coupe

 

Wie auf allen Autotreffen gilt auch hier die Devise: Wenn die Motorhaube offen ist, schaut man rein und gibt seinen Senf dazu! Ungefragt und oft auch unqualifiziert. So kann man mit seinem Halbwissen glänzen und es entstehen die besten Konversationen. Die Hitze, der durch den Wind aufgewirbelte Staub des geschotterten Platzes sorgt für trockene Kehlen und so steuert man den Getränkestand an, der natürlich auch ein kühles Birra Moretti führt.

 

Alfetta GT

 

Die Italohits ballern aus den Boxen, das Birra mundet vorzüglich und so freut man sich Dolce Vita und verfolgt das Treiben am Treffen im Schatten. Die große Verlosung sorgt immerhin für einen den Sachpreise – Scheibenreiniger in der rosaroten Flamingo-Edition und ein Verbandskasten-Warndreieck-Multipack, kann man immer brauchen.

 

Romeo, oh Romeo!

 

Leider macht das Wetter dem weiteren Treffenverlauf einen Strich durch die Rechnung, ein Unwetter zieht auf und damit so gut wie alle Teilnehmer von dannen. Wir freuen uns schon auf das 8.Motore Italiano, das voraussichtlich im Juli 2021 stattfinden wird. Arivederci Amici!

Lust auf mehr Motore Italiano? Dann ab ins Archiv und seht euch die Bilder der vergangenen Treffen an.

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