Umweltschutz in der Klassikerwerkstatt

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So fein das Hobby mit den langsam gereiften Fahrzeugen ist, es ergeben sich da oft viele Fragen und Probleme tun sich auf. Klassiker zu besitzen und zu fahren ist das eine, sie fachgerecht zu lagern und zu reparieren das andere. Um das Hobby mit allen Sinnen zu betreiben, gehört auch das Thema Umweltschutz angesprochen und diskutiert. Ich habe einige Punkte und Beispiele aus der Praxis aufgelistet.

Lagerung des Fahrzeuges
Als Besitzer klassischer Fahrzeuge hat man meistens ein Problem: Den Platzmangel! Vorausgesetzt man beschränkt sich nicht auf ein Objekt der Begierde. Selbst wenn man es vorhat, bleibt es selten bei einem Exemplar eines historischen Fahrzeuges. Hat man dann einen trockenen und gut durchlüfteten Garagen- oder Abstellplatz mit dichtem Boden gefunden ist es aber noch nicht vorbei. Fachgerechte Lagerung bedeutet auch auf die Umwelt zu achten. Bewegt man seltene Old- oder Youngtimer, lohnt sich oft der Kauf eines Schlachtfahrzeuges zur Ersatzteilversorgung. Idealerweise nimmt man sich das Fahrzeug zeitnah vor und zerlegt es in seine Einzelteile und legt sich diese auf Lager. Hier ist darauf zu achten das etwaige Betriebsmittel die auslaufen könnten, in entsprechenden Behältern aufgefangen werden. Idealerweise, legt man zusätzlich bei gelagerten Fahrzeugen eine saugfähige Matte oder Auffangwanne unter Motor, Getriebe und Differential. Lagert man Schlachtfahrzeuge auf der grünen Wiese, so muss man die Betriebsmittel ablassen oder dafür sorgen, das keine auslaufen können und das Grundwasser sowie das Erdreich verunreinigen. Ansonsten hat man ganz schnell das Umweltamt auf der Matte stehen und muss mit empfindlichen Strafen, sowie teuren Entsorgungs- bzw. Aushubarbeiten rechnen.

bodenauffangwanne

Bodenauffangwanne / Bild: Gaerner

Lagerung von Gefahrenstoffen
Zum Betrieb, Instandhaltung und Pflege eines Klassikers sind diverse Betriebsmittel sowie Chemikalien notwendig. Mittels sicherer Lagerung der gesundheits- und grundwassergefährdenden Stoffe, tut man nicht nur sich, sondern auch der Umwelt einen großen Gefallen. Ideal wäre ein Sicherheits- oder Gefahrstoffschrank, der über eine Auffangwanne am Boden verfügt, sowie brandhemmend ausgeführt ist, trotzdem gut belüftet wird. Aber auch ein normaler Schrank mit Auffangwanne leistet gute Dinge, perfekt wenn er abschließbar ist. Aber auch ein Regal erfüllt seinen Zweck, dann sollte man aber darauf achten, die gefährlichen Stoffe weit oben zu lagern um Kinder nicht zu gefährden.

 

umweltschrank

Umweltschrank / Bild: Gaerner

Bindemittel in der Werkstatt
Wo gehobelt wird fallen Späne, wo geschraubt wird geht mal ein oder mehrere Tropfen daneben! Egal ob Öl, Bremsflüssigkeit, Kühlerfrostschutz oder Reinigungsmittel, wichtig ist es die ausgelaufenen Flüssigkeiten ordnungsgemäß mit einem dafür vorgesehenen Bindemittel aufzusaugen um die Verletzungsgefahr durch rutschige Böden zu vermeiden, aber auch die Kontaminierung der Umwelt so gut es geht zu vermeiden. Die Zeiten, wie man es von in die Jahren gekommenen Hobbykollegen noch erzählt bekommt, das der Ölwechsel auf der grünen Wiese oder dem Kanalgitter ausgeführt wurden sind vorbei!

Entsorgung von Gefahrenstoffen
Ein weiterer wichtiger Punkt in der gelebten Hobbywerkstattpraxis ist die Entsorgung von Gefahrenstoffen. Fixpunkt in der Werkstatt sollte ein eigener Platz für den Müll sein. Das man den Hausmüll trennt, sollte bei jedem in Fleisch und Blut übergegangen sein. Besonderes Augenmerk sollte in der Werkstatt, die fachgerechte Lagerung und Entsorgung der Gefahrenstoffe und anfallenden Mülls sein. Und da sammelt sich so einiges an: Leere Dosen, leere Ölbehälter, Restbestände von Lacken, Reinigungsmittel. Aber auch Putzpapier, Arbeitshandschuhe, sowie Altöl und diverse zu entsorgende Betriebsmittel. Dazu gibt es in jeder Gemeinde in Österreich Altstoffsammelzentren, die verpflichtet sind diese Problemstoffe in Haushaltsmengen zurücknehmen.

Betreibt man das Hobby mit klassischen Fahrzeugen, so ist eine Beschäftigung mit Gefahrenstoffen, deren fachgerechten Lagerung, der sichere Umgang damit, sowie deren sorgsame Entsorgung unumgänglich. Den wir haben nur eine Erde, achten wir gemeinsam darauf!

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