Zarte Frühlingsgefühle

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Frühlingsgefühle stellen sich ein, wenn man den Lauf der Natur in den letzten Tagen so beobachtet! Die Primeln und die Schlüsselblumen lugen aus der Erde und sind die ersten Farbtupfer auf den Wiesen, das Gras treibt langsam aus und hat dieses satte grün, das ein aufbäumen der Natur gegen den Winter verheißt. Die Bäume und Sträucher treiben aus und die Temperaturen am Thermometer steigen langsam aber stetig nach oben. Der Regen wäscht die Salzorgien der Straßenerhalter weg, den Rest des Rollsplitts kehren die Strassenreiniger weg.

 

 

Der Automobilist weiß spätestens dann wenn Salz und Streugut entfernt ist, das es Zeit wird sich Gedanken über das Auswintern seines oder seiner Klassiker zu machen. Ich habe das bereits 2016 niedergeschrieben, diese 11 Tipps zum perfekten Start in die Klassikersaison, haben nach wie vor ihre Gültigkeit.

 

 

 

Ich konnte heute den knapp 20°C in Graz nicht widerstehen und bin mit Anjas Polo in die nahe Tiefgarage gecruist, der sich das Kennzeichen mit der Erbse teilt, dem Mazda 818 Sedan de Luxe, um bei der alten Lady nach dem rechten zu sehen und ihr wieder Sonnenlicht zu zeigen. Die Abdeckung runter gezogen, die Kennzeichen umgesteckt und der große Moment: Springt sie an oder zickt sie rum? Die Batterie lass ich immer drinnen und befolge meinen eigenen Tipp nicht, ich lade sie nicht und hänge sie auch nicht an einen Batteriewächter. Nach dem üblichen Startritual, zweimal gaspumpen, Choke ziehen und Startschlüssel umdrehen, dauerte es zwei Versuche um die Erbse wieder zum Leben zu erwecken. Ein paar zarte Gasstöße später wurde die Parkbucht verlassen und das Tageslicht zurückerobert.

 

 

Mit allen Sinnen wurden die ersten Kilometer der heutigen Wegstrecke wahrgenommen, einerseits um sich wieder an das Fahrgefühl eines früh-siebziger Fahrzeuges zu gewöhnen, andererseits um auf etwaige Geräusche zu hören, die vor dem Abstellen im Herbst noch nicht da waren. Ein wenig störrisch hat sich die alte Dame auf den ersten Metern noch verhalten, aber nach einem halben Jahr Pause im kühlen unterirdischen Verlies, kann es schon etwas dauern bis wieder alle Flüssigkeiten dort angelangt sind, wo sie hingehören. Ein leichtes Ruckeln im unteren Drehzahlbereich war neu.

 

 

So wurde es eine gar nicht so kleine Bewegungsrunde im nordöstlichen Grazer Umland, auf Straßen, die ich teilweise noch nie “erfahren“ habe. Nach einer ausreichenden Warmfahrphase, wurde zu einer Pause am Straßenrand angehalten, um eine Sichtrunde um die Erbse zu machen und auch um ihr unter Rock zu sehen. Da habe ich auch den den Grund für den unrunden Lauf bei wenig Motorumdrehungen ausgemacht: Der Vergaser war noch im Wintermodus – Flügelschraube aufgedreht und auf die Sommereinstellung eingepegelt, seitdem läuft es!

 

 

Die erste Ausfahrt der Saison verlief somit ohne große Vorkommnisse dafür mit einem fetten Grinsen im Gesicht, fehlt nur noch das Pickerl zu machen und eine weitere Saison unter die Räder zu nehmen.

 

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