DKW Schnellaster

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Wie so oft beginnen solche Geschichten mit einer Entdeckung. Diese hat Roland, Sandkastenfreund und Mitstreiter am Feld der raren Fahrzeuge gemacht. In einer entlegenen Seitengasse im Grazer Norden hat er zufällig ein Fahrzeug gesehen, das er nicht einordnen konnte. Auch ich habe nach Erhalt der beiden Fotos von ihm erstmals falsch auf einen Tempo Matador getippt, wobei im Hinterkopf die Marke DKW immer mitschwang. Nach kurzer Recherche war klar, dass es sich um einen DKW Schnellaster handeln muss. Was auch klar war, das ich dorthin muss und die Rarität für die Nachwelt festhalten, bevor die wuchernde Hecke die Sicht auf den Kleintransporter verstellt.

 

Das letzte Pickerl Gutachten (§ 57a) das man am DKW erkennen kann ist mit 09/1987 gelocht, also ist der Schnellaster seit wenigstens 32 Jahren außer Dienst gestellt. Wofür er davor eingesetzt wurde, kann man aufgrund des Aufbaus schwer nachvollziehen, den Fenstern nach könnte es als Verkaufswagen, möglicherweise eines Bäckers gedient haben. Oder aber die Fenster wurden im Zuge eines Campingumbaues nachträglich eingesetzt, was aufgrund der geringen Länge des Aufbaues eher fraglich ist. Ausgeliefert oder gewartet wurde der DKW Schnellaster scheinbar aber in Graz, worauf die Emaille Plakette mit der Aufschrift Vertretung f. Steiermark und das südliche Burgenland Hugo Fleissner & Co Graz“ schließen lässt. Über diese Firma lässt sich leider auch nichts mehr herausfinden, sie scheint nicht mehr zu existieren, möglicherweise stammt auch der Karosserieaufbau von ihr.

 

Als erstes neues Modell der Autounion nach dem Zweiten Weltkrieg und noch vor dem VW Bus mobilisierte der DKW Schnellaster eine große Zahl an Kleinunternehmern in den Zeiten des Wiederaufbaus nach den Wirren des Weltkrieges. Die Bauform mit dem Rohrrahmen war prädestiniert dafür kostengünstig verschiedenste Aufbauvarianten zu ermöglichen. Neben Kastenwagen, Bus, Bäcker- und Metzger Wagen, gab es auch Pritschen Aufbauten oder nur die Kabine mit Fahrgestell, auf die dann Karosseriebauer die individuellen Wünsche der Kunden verwirklichten.

 

 

Angetrieben wurde der Schnellaster mit Zwei- oder Dreizylinder Zweitaktmotoren, die maximal 32PS leisteten, heute unvorstellbar, damals im Nahverkehr mehr als ausreichend.

 

 

Wer mehr Infos sucht ist auf der deutschen Webseite dkw-schnellaster.de goldrichtig. und um Fragen zuvorzukommen, nein er ist nicht verkäuflich.

 

Aktualisiert am 27.6.2019

 

 

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3 Responses

  1. peter sagt:

    Interesse an dem Auto? Ich könnte einen Kontakt zum Besitzer herstellen.

  1. 1. November 2017

    […] Mein persönliches Highlight bei der Halloween Cruise Night 2017 war aber der fesch patinierte 56er DKW Schnelllaster, der Favorit vieler Besucher wie man den zahlreichen Gesprächen entnehmen konnte, derer, die sich […]

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