Citroen CX Autotransporter

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Wenn man so durch die Beiträge aus 10 Jahren hier auf Alltagsklassiker blättert, glaubt man alles gesehen zu haben, was einst über die heimischen Straßen gerollt ist.Glaubt man. Dann bekommt man ein paar Bilder zugesandt, in dem Fall wie so häufig von Volker und man weiß sofort, der Exot war noch nie hier zu sehen.

 

 

Die großen französischen Limousinen wie der Peugeot 604, Renault 30 oder der Citroen CX machen sich in ihren Standardausführungen schon rar und haben nur eine kleine Fangemeinde, die den Komfort der 70er Jahre Ikonen schätzen. Nimmt man dann einen der in Handarbeit hergestellten Loadrunner auf Basis des Citroen CX Break her, wird es richtig eng, damit einem ein Exemplar in freier Wildbahn unterkommt.

Die Kombination aus ausgezeichnetem Federungskomfort durch die Hydropneumatik, einem der größten Laderäume europäischer Kombis, gepaart mit dem kräftigen Turbodieselmotor, war das Grundgerüst für die Langversion des Loadrunners. Der wurde von drei Herstellern, mit dem Zweck der flotten Güterbeförderung hergestellt. In Frankreich spezialisierte sich Tissier auf Krankentransporter und Leichenwagen, In Belgien verlängerte Pijpops den CX, in Deutschland versuchte sich Mike’s Garage aus Heidelberg an CX-Umbauten, auf die der Name Loadrunner zurückgeht.

Zwei CX wurden für so einen Schnelltransporter benötigt, eine dritte Achse installiert. Der eine CX Break wurde nach der Hinterachse gekappt, der zweite davor, so fanden lange Front und langes Heck zueinander. Teilweise wurden noch abenteuerlich anmutende Hochdächer in GFK oder Alu geformt, bei einer Gesamtlänge von bis zu 6,55m konnte so eine Nutzlast bis zu 2 Tonnen verwirklicht werden.

 

Bilder: Volker Stanzer

 

Diese skurril anmutenden Kombis mit Überlänge wurden gerne von deutschen Verlagen eingesetzt um ihre täglichen Druckwerke über Nacht in die französische Hauptstadt Paris zu liefern. Durch den 2,5 Liter Turbodieselmotor, dem mit 120 PS Anfang der 80er Jahre stärksten Diesel der Welt, waren bis zu 200km/h auf der Autobahn drinnen. Damit war es möglich, die FAZ zu Cafe au lait, der filterlosen Gitanes und dem Croissant im Bistro zu konsumieren. Je 250 Exemplare sollen die Werkstätten der Heidelberger Mike’s Garage, sowie die von Pijpops verlassen haben, Tissiers Werkshallen verließen rund 1000 Exemplare der bis zu 120.000 DM teuren Autobahnkuriere.

Durch die tägliche Langstrecke waren Fahrzeuge mit über einer Million Kilometern keine Seltenheit, der Motor war dann oft schon der zweite, die Technik war aber deutlich robuster, als man es den Franzosen gerne nachsagt.

Neben den geschlossenen Transportern, Kranken- und Leichenwagen wurden aber auch Abschleppwagen bzw. Autotransporter angeboten, wie es sie auch schon vom Vorgänger DS, der Göttin gab. Noch länger ist das hier gezeigte Exemplar mit holländischen Kennzeichen, der in Diensten eines Panhardspezialisten zu stehen scheint. Oder hat es ihn zu einem Liebhaber in die Obersteiermark verschlagen?

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