21 Tipps zum perfekten Überwintern des Klassiker

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Der Winter naht und mit ihm Eis, Schnee, Streusalz und Split auf den Straßen, Dinge die ein Klassiker nicht zu sehen und spüren bekommen soll. Fehlende Rostvorsorge – sofern sich der Old- oder Youngtimer noch in weitgehendem Originalzustand befindet, glänzendes Chrom und Originallack vertragen sich schlecht mit der winterlichen Witterung.

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Im Alltagsklassikerforum haben wir uns Gedanken über das leidige Thema Einwintern gemacht und uns darüber ausgetauscht. Höchste Zeit also dem Saisonende ins frostige Auge zu blicken und das Einwintern mit folgenden 21 Tipps aus dem Forum über die Bühne zu bringen.

  1. Das wichtigste ist ein vor Witterung geschützter Platz für den Klassiker! Ob das jetzt ein Platz in der Tiefgarage oder doch im Schuppen ist dem persönlichen Geschmack und der Geldbörse des Besitzers überlassen, wichtig ist nur das der Abstellplatz trocken, sauber, wenn möglich dunkel und gut durchlüftet ist.
  2. Eine gründliche Wäsche inkl. Unterboden sollte zuerst erfolgen, zuerst deswegen, damit das Fahrzeug Zeit hat komplett zu trocken. Ob es jetzt eine liebevolle Handwäsche, eine Fahrt durch die Waschstraße im Goldprogramm ist, oder eine Lanzenwäsche in der SB-Waschanlage bleibt jedermann selbst überlassen.
  3. Eine gewissenhafte Politur bzw. eine frische Wachsschicht schadet dem Lack sicher nicht und konserviert vor Umwelteinflüssen.
  4. Die Kontrolle des Unterbodenschutz und der konservierten Hohlräume bietet sich in diesem Zuge auch gleich an, bei Bedarf gleich ausbessern.
  5. Gummiteile bzw. Dichtungen einlassen, Chrom- und Kunststoffteile pflegen.
  6. Den Tank vollzumachen verhindert bei Fahrzeugen mit Blechtank Korrosionsbildung.
  7. Im Zuge des Tankens, den Luftdruck in den Reifen erhöhen um Standschäden zu verhindern. Eine weitere Möglichkeit wäre es, den Reifen am Lagerort Styroporplatten unter zu legen, bzw. alte Reifensätze die nicht mehr benötigt werden zu montieren.
  8. Viele schwören auf einen Ölwechsel vor der Winterpause.
  9. Motor warmfahren vor dem abstellen. Flüssigkeitsstände checken und gegebenenfalls auffüllen. Weiters kann man den Behälter für die Bremsflüssigkeit mit einem Streifen Klebeband verschließen um das eindringen von Kondenswasser zu verhindern.
  10. Reifere Motoren und Getriebe neigen gerne zu Inkontinenz. Gegen hässliche Flecken am Boden bzw. um Umweltverschmutzung vorzubeugen, reicht es ein dementsprechendes Öl- und säureresistentes Gefäß unter zu stellen. oder man nimmt eine der im Fachhandel erhältlichen saugfähigen Matten, die es in verschiedensten Größen gibt um den selben Effekt zu erzielen.
  11. Den Wirkungsgrad des Kühlerfrostschutz checken, sofern die Temperatur des Lagerortes unter den Gefrierpunkt sinken kann.
  12. Das aufbocken des Fahrzeuges ist auch eine Möglichkeit, die Reifen und das Fahrwerk zu schonen, aber nur so weit, das die Reifen noch den Boden berühren. Zu hoch aufgebockt kann das Zusatzgewicht der Räder die Fahrwerksbuchsen zu sehr belasten und Schaden nehmen.
  13. Wenn die Umgebungsluft trocken genug ist, ist es ratsam die Fenster ein Spalt breit zu öffnen um die Luft zirkulieren zu lassen.
  14. Kann man die Fenster nicht öffnen, kann eine Schale mit gemahlenem Kaffee im Innenraum platziert schlechte und muffige Gerüche verhindern.
  15. Fahrer von Roadstern und Cabriolets können das Faltdach entriegeln und ein Spalt breit offen lassen um das Dach zu entlasten.
  16. Um Feuchtigkeit und Schimmel im Innenraum zu vermeiden, ist es ratsam einen Luftentfeuchter im Fußraum zu positionieren. Eine regelmässige Kontrolle und etwaige Entleerung von gesammelter Flüssigkeit macht Sinn. Statt der in Baumärkten erhältlichen Entfeuchter tut es auch die kostengünstige Variante mit einer Schüssel Katzenstreu, die genauso regelmässig kontrolliert werden sollte.
  17. Ein leicht öliger Lappen im Auspuff verhindert die Ansammlung von Feuchtigkeit in der Abgasanlage und beugt Rost vor.
  18. Die Batterie kann man ausbauen und an einem trockenen, warmen Ort lagern. Zumindestens abschließen sollte man sie. Ideal wäre es, wenn der Stellplatz über einen Stromanschluss verfügt, einen Batteriewächter anzuschliessen der die Batterie regelmässig lädt und entlädt.
  19. Die Handbremse nicht anziehen, das verhindert ein anbacken der Bremsbeläge und somit teure Folgekosten.
  20. Die Kennzeichen kann man während des Winterschlafs des Klassiker bei der Versicherung zurücklegen. Fahrer die ein leistungsstärkeres Fahrzeug auf Wechselkennzeichen mit dem schwächeren Alltagsauto teilen, können es ebenso stilllegen und ersparen sich so einiges an Geld.
  21. Wer will, kann den Klassiker jetzt noch zudecken um ihn vor Staub zu schützen, sollte dazu aber eine atmungsaktive Abdeckung wählen.

 

Gut das waren meine Tipps zum ein- oder überwintern, aber wie handhabt ihr die vorrübergehende Stillegung Eures Klassikers über den Winter? Ich freue mich auf Euer Feedback!



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7 Responses

  1. Guten Morgen Micky,

    Da werden sich sicher einige Besitzer von Alltagsklassiker und Oldtimer über Dein Bericht von „21 TIPPS ZUM UEBERWINTERN DES KLASSIKER“ freuen.
    Danke.

    Zum Oelwechsel da gibt’s es geteilte Meinungen ob vor dem Winter oder nach dem Winter.
    Mein Tipp: Im Frühling machen (so alle 2 Jahre), je nach dem wieviel man fährt. nach der ersten Ausfahrt – wenn das Oel warm ist, ablassen inkl. Oelfilter wechseln.

    Gruss aus der Schweiz.

  2. micky sagt:

    Morgen Jean-Pierre!

    Ich hoffe der Beitrag gibt Tipps, an die man vielleicht gar nicht gedacht hat. Beim Öl gibt es eben geteilte Meinungen, entweder so wie du der im Frühjahr wechselt. Oder im Herbst um möglichst wenig Abriebe oder Kondenswasser im Öl zu haben und damit der Motor über den Winter bestmöglich vor Korrosion geschützt ist.

  3. Hallo Micky

    Danke für Deine Antwort.

    Thema: Bremsflüssigkeitsbehälter:

    Was ich auch gelesen habe, man soll den Deckel der Bremsflüssigkeit mit Malerklebband oder Isolierband abdecken, damit im Winter, wenn das Fahrzeug still gelegt ist, kein Kondenzwasser ins innere des Behälters der Bremsflüssigkeit gelangt.

  4. micky sagt:

    Danke für den weiteren Tipp Jean-Pierre, den werde ich noch mit einbauen in den Beitrag.

  5. R.Dietmar Mair sagt:

    Dem ist nichts hinzuzufügen, außer man startet den Oldtimer im Winter wie ich und bewegt ihn ohne Salz auf einem Privatweg. Nur ist es wichtig, wie oben beschrieben, wenn der Oldtimer stärker als das Gebrauchsfahrzeug ist, beim Stilllegen bei der Versicherung den Ausdruck „ausschließen“ zu verwenden, da es oft vorkommt, daß der Oldtimer sonst abgemeldet wird.

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